Barinkay ist einer, auf den niemand gewartet hat. Ein Herumtreiber, mittellos, heimatlos. Ein Dahergelaufener, ein Glücksritter, der unglaubliche Geschichten auftischt, bei denen man sich fragt, ob die wohl stimmen. „Es schmeichelt mir die Klapperschlange, das Nashorn streichelt mir die Wange“. War er wohl Ranger in der Serengeti? Unter anderem, denn: „bin passionierter Feuerfresser, in Zwischenpausen schluck ich Messer (…) Ich bin ein Zaubrer von Bedeutung und alles ohne Vorbereitung.“ Nachprüfen kann das niemand, aber womit Barinkay für sich wirbt ist klar: seiner Weltgewandtheit, seinem Charme, seiner Anpassungsfähigkeit, seiner Fähigkeit, ohne Vorbereitung Chancen zu erkennen und zu ergreifen. Das Auftrittscouplet von Barinkay „Als flotter Geist“ zeugt jedenfalls von unerschütterlichem Selbstbewusstsein und dem unbedingten Willen, sein Glück zu machen. Einer wie Barinkay würde an sich zum Teufel gejagt werden, wenn er nicht die entsprechenden Dokumente hätte, die ihn als rechtmäßigen Erben der Barinkays ausweisen. Und so ist der Rest ein Verwaltungsakt unter strenger Aufsicht des zuständigen österreichischen Beamten Conte Carnero. Barinkay ist somit wieder Burgherr und Grundbesitzer im Temescher Banat. Hier endet aber auch die Aufsicht der staatlichen Autorität, jetzt ist Barinkay wieder auf sich allein gestellt. Doch was findet er vor?

04.06.2020