An dieser Stelle sollten ein paar Worte zum Ort der Handlung gesagt werden: das Temescher Banat. Diese unwirtliche, sumpfige Tiefebene liegt im Dreiländereck Ungarn, Serbien, Rumänien am Fluss Bega. Mittendrin die Festung Temeswar. Eine typische Grenzregion. 1718 kam das Banat nach 165jähriger osmanischer Herrschaft zu Österreich-Habsburg. Prinz Eugen von Savoyen gilt als der erfolgreiche Eroberer des Banat. Zuerst ist das Banat eine Kron- und Kammerdomäne, die direkt von Wien aus verwaltet wird. Später wird das Banat dem benachbarten Königreich Ungarn angegliedert, in dem die Habsburger König sind, angegliedert, vermutlich weil das einfacher war. Die entvölkerte Gegend wird nun kolonisiert. Besondere Berühmtheit erlangen die Banater Schwaben, Bauernfamilien aus Südwestdeutschland, die gezielt angeworben und angesiedelt werden. Aber es kommen auch Serben, Bulgaren, Griechen, Osmanen. Genau so, wie am Beginn von „Der Zigeunerbaron“ beschrieben. Was das Banat nicht ist: eine typisch ungarische Gegend. Es leben hier vergleichsweise wenig Ungarn – und sehr wenige Roma.

04.06.2020